Nachtgedanken
28. Mai 2016 von Sven Blaschek
Das Camp hört nachts nicht auf, nein es entfaltet im Schutze der Dunkelheit seinen kommunikativen Charakter. Die Teilnehmer sammeln sich an den unterschiedlichsten Orten: Im Kaffeezelt, bei der sommercocktailproduzierenden Lea auf der Veranda sitzend, die Wampe bildet davor einen Stuhlkreis oder Frau und Mann trifft sich auf der Tischtennisplatte und rund ums Feuer. Ja selbst vor dem Sanizelt trifft man in der Dunkelheit sitzende Gestalten wild diskutierend. Auch auf dem Fußballfeld fanden sich Menschen ein.
Ich will nun nicht auf die einzelnen Personen im Detail eingehen, sondern auf die Inhalte dieser Diskussionen und Unterhaltungen. Da spricht man über den vergangenen Tag, das geniale Wetter und den sensationellen Blick über den See, der zum Baden einlädt, oder man sockosophiert im Kaffeezelt über den 10 HZ Redschekaschde in der persönlichen Werkzeugsammlung der natürlich alternativlos gekauft werden muß.
Eine Diskussion, die seit dem ersten Abend, ich bin geneigt zu sagen seit Jahren, seine Kreise auf dem Camp zieht, ist die der Beteiligung an den inhaltlichen Morgenangeboten. Leider wird oftmals nur eine Stellvertreterdskussion geführt. Man beklagt sich über die Nichtbeteiligung und spricht Erwartungen der Teilnahme aus. Wenn man von Angebot und Nachfrage ausgeht, kommt man dazu, die Menschen als Kunden zu sehen. Welche Möglichkeiten hat eine Firma, seine Produkte besser an den Mann zu bringen? Man steigert die Attraktivität, also fragt man die Kunden was würdet ihr denn kaufen, aber man versucht sie nicht zu zwingen, ein unattraktives Produkt zu kaufen, der Fake würde auch schnell auffallen. Auf die inhaltlichen Vorträge bezogen muß man also die Kunden, also die Menschen die sich nicht die Vorträge anhören, aber trotzdem hier sind, gezielt fragen, wie soll die Ausgestalltung des inhaltlichen Teils aussehen?
Natürlich wird auf der anderen Seite von Teilnehmern, die nicht oder nur kurz an den Vormittagen im großen Zelt zu sehen sind, diskutiert, dass man ständig verbal angegangen wird doch teilzunehmen. Allerdings sitzt da der Frust bei einigen wohl tief, da man geäußert habe, man wolle an der Vorbereitung beteiligt werden, aber irgendwie das bisher im Sande verlief. Hier bleibt zu sagen: wer Beteiligung will, sollte diese massiv einfordern!
Der Frust sitzt wohl auf beiden Seiten tief, aber nur übereinander zu reden und nicht miteinander oder nur aneinander vorbei, hilft nicht. Vieles wird aufgrund des Frustrationslevels nur häufig wiederholt. Ein klassisches Dilemma. Wie kommt man nun raus aus einem solchen Dilemma? Vielleicht sollten wir auf der nächsten Sommeruni uns vormittags nur damit beschäftigen, wie die Sommeruni zukünftig gemeinsam aussehen soll, damit alle Seiten sich wieder wertgeschätzt fühlen und dann auch dementsprechend einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe miteinander pflegen können.
Also redet miteinander, übertreibt nicht, versucht von euren gedanklichen Einbahnstraßen runter zu kommen! Was ist das gemeinsame Ziel? – das ist doch das Wichtige.